Stellungnahmen Freiflächen

FWG positioniert sich


Bei der Gemeinderatssitzung am 22. März 2021 wurde über die Genehmigung eines weiteren Teils der beantragten Freiflächen-Photovoltaikanlagen im Gemeindegebiet abschließend beraten. Zur Abstimmung kamen Anlagen in Allertshausen (Größe: 13,48 ha.), in Eckartshausen (24,30 ha.) sowie in Gückelhirn (12,50 ha.).

Während die Anlage in Gückelhirn aufgrund ihrer „versteckten Lage“ Zustimmung erhielt und die Anlage in Eckartshausen mehrheitlich abgelehnt wurde, deuteten sich bereits im Vorfeld unterschiedliche Positionen zum geplanten Projekt in Allertshausen an. Hier soll eine bereits früher geplante und genehmigte Fläche (17,28) um fast das doppelte (13,48 ha jetzt insgesamt: 30,77ha) erweitert werden.

Bereits in der Planungsphase hatte die FWG mit Plakaten und Aufrufen an die Bürger zur Meinungsabgabe dafür geworben, die vorgesehenen Anlagen im Hinblick auf ihre Außenwirkung zu überprüfen.

Gemeinderätin Ramona Schrapel bat vor der Abstimmung die anwesenden Gemeinderäte in einer Ansprache darum, eine Zustimmung zum „Projekt Allertshausen“ reiflich im Interesse des Natur- und Umweltschutzes zu überdenken.

Insbesondere verwies sie auf den „Steinerlebnispfad“ auf dem Zeilberg, welcher nicht erst seit der Corona-Pandemie ein Publikumsmagnet für nah und fern darstellt und schon aus diesem Grund als unberührter Aussichtspunkt als Attraktion unserer Marktgemeinde erhalten bleiben muss.


Sie zitierte dazu einen Autor des Kalenders „Ein Jahr im Hofheimer Land“

„Der Steinerlebnispfad um den Zeilberg bei Maroldsweisach ist mein Lieblingsplatz. Dort hat man eine grandiose Aussicht. Der Blick reicht bei günstiger Witterung weit über die Haßberge hinaus bis hinüber in die Rhön, ins Bamberger Land sowie die Fränkische Schweiz, nach Banz und Coburg und ins Thüringer Land. Es ist einfach herrlich. Vor allem faszinieren die Natur und die wunderschöne Landschaft. Hier kann man einfach die Seele baumeln lassen, vom Alltag abschalten und in sich gehen.“

(In: Vielfalt – Ein Jahr im Hofheimer Land, Wilhelm Schneider)

 

Von der Schutzhütte und dem dort angelegten neuen Spielplatz schweift der Blick ins Thüringer Land zukünftig über eine riesenhafte verspiegelte Photovoltaikfläche, sollte das Projekt nicht durch den Gemeinderat abgelehnt werden.



Auch wenn der Anlage dennoch mehrheitlich zugestimmt wurde, so konnten die Gemeinderäte der FWG gemeinsam mit zwei Räten der CSU-Fraktion ein Zeichen setzen, dass derartige überdimensionierte Projekte nicht kommentarlos hingenommen werden.

Aus Sicht der FWG hätten sich im Gemeindegebiet zur Erreichung unserer „Fünf-Prozent-Grenze“ bestimmt noch andere weniger einsehbare Flächen gefunden, so denn die fünf Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flächen unbedingt voll besetzt werden müssen.

Bereits weit vor der Bearbeitung aller Anträge hatten wir von der FWG den Vorschlag gemacht, eine unabhängige Standortanalyse durch einen Gutachter für unsere Marktgemeinde anhand von den Gemeinderäten vorher festgelegten Kriterien durchzuführen. Unser Vorschlag wurde leider nicht gehört und so wurden wir von Antragsteller zu Antragsteller eher fremdbestimmt als dass wir in der Gemeinde das Zepter bei der Auswahl der Flächen in der Hand behalten hätten.

Mit der Zustimmung zum „Solarpark Allertshausen“, der größten Fläche im Gemeindegebiet, sind jetzt unsere fünf Prozent ausgeschöpft. Mit der FWG wird es keine Erhöhung bzw. Ausweitung dieser „Fünf-Prozent-Grenze“ geben.


Maik Schrapel


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